Was sind Bartalgen?
Bartalgen zeichnen sich aus durch schnellen Wuchs und können sich daher in Aquarien rasch verbreiten. Comsopogon spez., so die wissenschaftliche Bezeichnung der Bartalgen sind erkennbar an grauen bis grün farbigen Strängen, diese erinnern vom Aussehen her an gekräuseltes Barthaar und können während ihres Wachstums eine Länge von mehreren Zentimetern erreichen. Grundsätzlich können Bartalgen in jeder Art von Wasser gedeihen und sich vermehren, sie bevorzugen jedoch härteres Wasser. Ob ein Aquarienwasser nun hart oder weich ist und damit das Wachstum von Bartalgen fördert, hängt also insbesondere auch vom pH-Wert ab. Wer die Ursache eines Befalls mit Bartalgen kennt, kann deren Bekämpfung dementsprechend effektiv gestalten. Bei einem fortgeschrittenen Algenbewuchs ist die Bekämpfung ungleich schwerer und aufwendiger, als wenn diese bereits in einem frühen Stadium des Befalls erfolgen würde.
Woran erkennt man Bartalgen?
Bartalgen gehören botanisch gesehen zur Familie der Rotalgen, an ihrer äußeren Struktur bilden diese Algen-fadenartige Gebilde, welche an Barthaare erinnern, daher auch der Name. Die Farbe der Bartalgen kann im Laufe des Wachstums aber auch abhängig von der chemischen Wasserzusammensetzung variieren. Da es unterschiedliche Arten von Bartalgen gibt, können Farbabweichungen von grünen Tönen bis hin zu sämtlichen Grauabstufungen auftreten.
Diverse Grautöne der Bartalgen sind bei allen Arten jedoch häufiger als grüne Verfärbungen. Für einen Bestimmungstest, ob es sich tatsächlich um Bartalgen handelt, wird eine kleine Algenprobe aus dem Aquarienwasser entnommen und in Ethanol, also Alkohol, eingelegt. Nun deutet eine deutliche Rotverfärbung eindeutig darauf hin, dass es sich um Bartalgen handelt. Ein weiteres Charakteristikum dieser alten Art ist es, dass sie sich nur schwer per Hand von Rändern, Technikzubehör oder Dekorationsgegenständen im Aquarium ablösen lässt. Für Algenfresser im Aquarium scheinen Bartalgen nahezu unattraktiv zu sein, denn sie werden nur selten verzehrt, verglichen mit anderen Algenarten.
Der Grund und Herkunft von Bartalgen
Bartalgen sind wie viele andere Algenarten auch bereits eine sehr alte Spezies. Sie bevölkerten die Erde schon lange Zeit bevor der Mensch die Bildfläche betrat. Die Evolution der Bartalgen kann von Wissenschaftlern heute bis zu einem Zeitraum vor etwa 3,5 Milliarden Jahren zurückverfolgt werden. Es wird heute angenommen, dass sich die Bartalgen aus der noch älteren Spezies der Cyanobakterien entwickelt haben. Einen Evolutionssprung machten die Bartalgen nochmals vor etwa 500 Millionen Jahren, als sich aus Algen höhere Pflanzen entwickelten.
Charakteristisch in all diesen algenartigen Pflanzen ist der hohe Anteil an Blattgrün, Chlorophyll. Dadurch betreiben Bartalgen auch heute noch unermüdlich Fotosynthese, während dieses stoffwechselaktiven Arbeitsprozesses wird als Nebenprodukt Sauerstoff in die Atmosphäre freigesetzt. Hoch entwickelte Spezies, zu denen auch Homo Sapiens, also der Mensch der Neuzeit gehört, verdankt letztendlich dem Vorhandensein von Algen das Leben.
Bekämpfung von Bartalgen
Die Bekämpfung der hartnäckigen Bartalgen im Aquarium ist oft nicht leicht und eine Herausforderung. Die erste Maßnahme sollte darin bestehen, so viel Algenmasse wie möglich zu entfernen. Wird dieser Punkt nicht beachtet, so können abgestorbene Bartalgen das Wasser und die darin befindlichen Lebensformen stark belasten. Kippt das Wasser durch die Stoffwechselprodukte der abgestorbenen Algen, so kann das durchaus auch den Tod von Fischen oder anderen Aquarienbewohnern bedeuten. Sämtliche Dekomaterialien im Aquarium sollten herausgenommen und von den Algen befreit werden. Manchmal ist es ausreichend, bei befallenen Pflanzen die Bartalgen so weit als möglich abzuschneiden, bei zu starkem Befall ist es jedoch meist besser, die Pflanzen ganz zu entfernen. Es empfiehlt sich, schnell wachsende, kräftige und gesunde Wasserpflanzen einzusetzen.
Außerdem sollten die Wasserwerte regelmäßig überprüft und die Nährstoffbedarfe gegebenenfalls angepasst werden. Ebenfalls als hilfreich für einen guten Pflanzenwuchs hat sich eine optimale Versorgung mit CO2 erwiesen. Denn bei Anwesenheit von ausreichend Kohlendioxid kommt es nicht mehr zu Kalkeinlagerungen in den Algen, weshalb diese für die Algenfresser wieder schmackhafter werden. Bei der Zufuhr von Kohlendioxid müssen jedoch auch die Bedürfnisse der übrigen Aquarienbewohner berücksichtigt werden, damit es nicht zu einer Schieflage kommt. Deshalb auch in regelmäßigen Abständen immer den pH-Wert kontrollieren, damit dieser nicht zu niedrig wird.