Kardinalfisch

Herkunft: Einzelne Gebiete in Südchina (Bergbäche um Hongkong, Baiyunshan Mountains (Guanzhou), Fliessgewässer auf Insel Hainan) und in Nordvietnam (Flussmündungsgebiet in die Halong Bay)
Familie: Karpfenfische (lat. Cyprinidae)

Unterfamilie: Bärblinge (lat. Rasborinae)

Wissenschaftlicher Name: Tanichthys albonubes

Sozialverhalten

Der Kardinalfisch ist sehr friedlich und schwimmfreudig. Kleine Jungfische können von ihm als Futter verstanden werden, ansonsten zeigt der Kardinalfisch gegenüber anderen Fischen keine Aggressionen.

Männliche Kardinalfische bilden kleine Reviere und beim Balzen jagen sie Weibchen und Rivalen auch schon mal durch das Aquariumbecken.

Zucht

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Der Kardinalfisch lässt sich gut ohne viel Technik und bei normaler Zimmertemperatur züchten. Weibliche Kardinalfische legen als Haftlaicher ihr Laichgelege an feine Wurzeln oder auf Wasserpflanzen ab. Allerdings betreiben die Elterntiere keine Brutpflege. Je nach Laichhäufigkeit kann das Gelege aus 50-250 Eiern bestehen.

Die Laichwilligkeit von Kardinalfischen kann durch die kurzzeitige Erhöhung der Wassertemperatur im Aquarium verbessert werden. Die Jungfische schlüpfen nach 2-3 Tagen und sollten zunächst in einem kleinen, separaten Aufzuchtbecken gehalten werden. Sind sie groß genug, um von anderen Fischen nicht mehr gefressen zu werden, können sie in das Gesellschaftsbecken umgesetzt werden.

Geschlechtsunterschiede

Der weibliche Kardinalfisch wirkt durch den Laichansatz ein wenig fülliger als das Männchen. Dieses wiederum ist deutlich dunkler und intensiver gefärbt als das Weibchen.

Anforderungen ans Aquarium

Der Kardinalfisch stellt keine hohen Ansprüche, wenn er als Schwarmfisch mit 8-10 Artgenossen gehalten wird. Das Aquarium sollte eine Beckenlänge von mindestens 60 cm haben und viel freien Schwimmraum bieten. Die Beleuchtung kann hell bis schattig sein. Eine Heizung ist nicht erforderlich, da der Kardinalfisch Wassertemperaturen von 16-20°C bevorzugt. Das Wasser kann leicht bis hart (5-25°dGH) sein, mit einem ph-Wert von 6,0-8,0. Am Boden und im Hintergrund sollte es viele feine Wasserpflanzen geben und feine Moorkienwurzeln, die das Aquarium strukturieren. Der Kardinalfisch kann in einem reinen Artenbecken oder mit anderen Fischarten (z. B. Zebrabärblinge, Papageienplatys), die ebenfalls niedrige Wassertemperaturen lieben, gehalten werden.

Erreichbares Alter

Unter optimalen Haltungsbedingungen kann der Kardinalfisch bis zu 9 Jahre alt werden.

Futter

Kardinalfische fressen alles, was in ihre kleine Maulspalte passt (z. B. ausgewachsene Artemia, rote und weiße Mückenlarven, Wasserflöhe, Daphnien). Sie bevorzugen Lebendfutter, akzeptieren aber auch kleines Trocken- oder Frostfutter. Jungtiere erhalten nach dem Schlüpfen zunächst Staubfutter oder Nanoplankton. Auch Schlamm aus bereits eingefahrenen Aquariumfiltern enthalten ausreichend Mikroorganismen. Nach 12-14 Tagen können Jungfischen Artemianauplien bekommen.

Besonderheiten

Kardinalfische können im Sommer im Teich oder in großen Kübeln im Garten gehalten werden. Dieses fördert das Wachstum der Fische und stärkt ihre Abwehrkräfte. Bei langfristigen Wassertemperaturen über 25°C kränkeln Kardinalfische schnell, verlieren an Farbpracht und werden nicht so alt.

Fazit

Der friedliche Kardinalfisch lässt sich als Schwarmfisch ohne viel Aufwand im Aquarium halten und ist auch für unerfahrene Aquariumbesitzer geeignet. Männliche Kardinalfische bilden kleine Reviere und beeindrucken mit Imponiergehabe, das sie vor Rivalen aufführen.