Vergiftungen

Wenn die Wasserwerte nicht stimmen, kann dies die Gesundheit der Fische in einem Aquarium beeinträchtigen. Ob eine Vergiftung vorliegt, kann an folgenden Verhaltensweisen erkannt werden:

  • ungewöhnlich schnelle Atmung
  • Fische schnappen immer wieder an der Oberfläche nach Luft
  • Fische sind apathisch
  • Fische sterben ohne erkennbaren Grund

Vergiftungen können durch falsche Haltungsbedingungen wie auch durch diverse äußere Einflüsse entstehen. So sollten nicht zu viele Fische gehalten und diese nicht zu stark gefüttert werden. Wenn ein totes Tier entdeckt wird, wird es am besten sofort aus dem Becken entfernt. Auch ein zu klein dimensionierter oder auch ein über längere Zeit unbemerkt ausgefallener Filter kann dafür verantwortlich sein, dass es zu einer Vergiftung kommt. Zudem sollte darauf verzichtet werden, zu große Mengen CO2 in das Becken zu geben.

Beispiele für Vergiftungen in Aquarien

1. Nitritvergiftung

Die Nitritvergiftung kommt wohl am häufigsten vor. Der Stoff ist für die Aquariumbewohner sehr giftig und sollte daher auf keinen Fall vorhanden sein. Die Nitritvergiftung kann mit regelmäßigen Wasserwechseln verhindert werden. Wichtig ist auch, dass nicht zu viel gefüttert wird. Vor allem bei neu eingerichteten Becken entsteht sie sehr häufig. Denn hierbei müssen sich zunächst Bakterienkulturen ansiedeln, die für den Schadstoffabbau gebraucht werden. Zudem befindet sich häufig auch zu viel Nitrit im Wasser, wenn zur Bekämpfung bestimmter Krankheiten Medikamente verwendet wurden. Wenn der Wert zu hoch ist, können die Fische innerhalb weniger Tage sterben. Daher sollte er regelmäßig kontrolliert werden.

2. Nitratvergiftung

Nitrat ist ein Folgeprodukt von Nitrit im Stickstoffkreislauf. Es ist nur in sehr großen Mengen giftig für die Aquariumbewohner. Die Pflanzen nutzen Nitrat als Nährstoff. Dennoch sollte auch dieser Wert regelmäßig kontrolliert werden. Der Stoff ist bereits im Leitungswasser enthalten. Daher macht es Sinn, die Konzentration entweder selber zu messen oder beim zuständigen Wasserwerk nachzufragen.

3. Ammonium- und Ammoniakvergiftung

Ab einem pH-Wert von 7 kann der Stoff Ammoniak im Aquarium entstehen. Ammonium bildet sich dagegen erst bei diversen biologischen Abbauprozessen und ist nicht giftig. Dennoch sollte auch dieser Stoff am besten nicht vorhanden sein. Denn da er in Verbindung mit dem giftigen Ammoniak steht, muss beides aus dem Wasser entfernt werden.

4. CO2-Vergiftung

CO2 wird für unterschiedlichste Prozesse im Aquarium gebraucht. Die Pflanzen nutzen den Stoff beispielsweise für die Fotosynthese. Viele Aquarianer versuchen mit einer zusätzlichen CO2-Zufuhr deren Wachstum zu steigern. Allerdings kann es passieren, dass die Konzentration dadurch zu stark ansteigt. Ab einer Menge von 15 bis 20 Milligramm pro Liter können sich die Fische vergiften. Der CO2-Wert kann in den meisten Tiergeschäften innerhalb weniger Sekunden ermittelt werden.

5. Kupfervergiftung

Kupfervergiftungen können unterschiedliche Ursachen haben. Denn der Stoff ist sowohl in diversen Algenvernichtungsmitteln wie auch in vielen Medikamenten enthalten. Kupfer ist für viele Aquariumbewohner giftig, vor allem für Welse und sogenannte Wirbellose. Daher sollten keine Mittel zum Einsatz kommen, die diesen Stoff enthalten.

6. Chlorvergiftung

Wenn das Leitungswasser sehr stark nach Chlor riecht, sollte es nicht direkt in das Aquarium gefüllt werden. Entweder es bleibt einige Tage zuvor in einem Eimer oder es wird ein Aufbereitungsmittel verwendet, das allerdings keine chemischen Stoffe enthalten darf.

Behandlungsvorschläge bei Vergiftungen

Bei allen beschriebenen Vergiftungen muss sofort ein gründlicher Wasserwechsel durchgeführt werden. Zudem wird im Idealfall von diesem Zeitpunkt an jede Woche ein solcher fest eingeplant. Wenn bereits starkes Algenwachstum zu erkennen ist oder die Fische sich ungewöhnlich verhalten, muss jeden Tag ein Teil des Wassers gewechselt werden. Wenn dadurch keine Besserung eintritt, wird ein Fachverkäufer in einem Tiergeschäft um Rat gebeten. Anhand einer Wasserprobe wird dieser ermitteln, welche Werte vorherrschen und kann die passenden Präparate empfehlen, um die jeweilige Vergiftung zu bekämpfen.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass aqua-tipps.de alle Angaben ohne Gewähr behandelt und keine Gewähr auf Richtigkeit besitzt. Ferner ersetzen Onlineinfos gerade bei Fischkrankheiten und / oder deren Behandlung nicht den Besuch beim Tierarzt. Bei allen Fragen zu Medikamenten, Behandlungen, Krankheiten oder Anwendungen empfehlen wir dringend im Vorfeld einen Tierarzt zu konsultieren.