Bunte Juwele im Wohnzimmer – Die fünf schönsten Zierfische

Ein Trend hält ungebrochen an: Der Trend, sich im eigenen Zuhause eine Oase der Entspannung und Muße zu schaffen, abseits des täglichen Lärms und der Hektik der Zeit. In einer immer komplizierter werdenden (Arbeits-)Welt schwört eine wachsende Fangemeinde auf eine besonders erholsame wie faszinierende Weise, vom Alltag in den eigenen vier Wänden auszuspannen: Nach Katzen, Hunden, Kleintieren und Ziervögeln rangiert die bunte Welt der Aquarium-Fische auf Platz Fünf der bundesdeutschen Beliebtheitsskala – Tendenz steigend. Unzählige der teilweise farbenprächtigen Zierfische tummeln sich statistisch gesehen in zwei Millionen Aquarien bundesweit und ziehen Tierfreunde magisch in ihren Bann. Besonders beliebt sind dabei die vergleichsweise pflegeleichten Süßwasseraquarien mit ihren bunten, schwimmenden „kleinen Edelsteinen“. Ihr Anblick bietet dem betrachtenden Auge Freude und Entspannung zugleich.

Der folgende Beitrag stellt fünf besonders beliebte, weil außergewöhnlich schöne Spezies, stellvertretend für eine Vielzahl an bezaubernden Arten heraus, die für eine Haltung in einem Aquarium bestens geeignet sind. Ein paar Tipps zur Haltung und Pflege runden die kleinen „Star-Porträts“ ab.

Platz 5: Der Neonsalmler (Paracheirodon innesi)

Paracheirodon innesi
Paracheirodon innesi

Der auch Neontetra oder Neonfisch genannte Süßwasserfisch aus dem oberen Amazonasbecken in Südamerika wird nur bis maximal fünf Zentimeter lang. Mit ihm eng verwandt ist der rote Neonsalmler (Paracheirodon axelrodi), der sich in einer intensiveren Rotfärbung der Bauchregion vom Neonsalmler unterscheidet. Meist wird der rote Neonsalmler etwas größer als die einfache Variante. Der Neonsalmler ist ein äußerst schwimmfreudiger, friedliebender Zeitgenosse, der am liebsten im größeren Schwarm ab circa zehn Tieren lebt. Daher sollten die entsprechenden Aquarien nicht zu klein ausfallen und mindestens 80 Liter Fassungsvermögen beinhalten. Um die Schönheit der Tiere besonders in Szene setzen zu können, empfiehlt sich eine nicht allzu helle Beleuchtung sowie dunklerer Hintergrund und Aquarium-Boden.

Seine besonders leuchtenden Farben standen dann auch bei der deutschen Namensgebung Pate, seine Schönheit beruht vor allem auf dem bläulich schimmernden Längsstreifen, der wie eine Neonröhre zu leuchten scheint. Verstärkt wird der optische Eindruck durch den Kontrast zu einem zweiten, in feurigem Rot flammenden Streifen.

Neonsalmler haben eine Lebenserwartung von rund sieben Jahren, und fühlen sich als Salmler-Art in einem nicht zu hellen Aquarium mit lockerer Schwimmpflanzendecke am wohlsten. Das Aquarium sollte ausreichend mit Wurzelholz strukturiert sein und einerseits eine dichte Randbepflanzung für Verstecke, andererseits aber auch genügend freien Schwimmraum mit Wassertemperaturen ab circa 20 Grad aufweisen.

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Platz 4: Der Paradiesfisch (Macropodus opercularis)

Macropodus opercularis
Macropodus opercularis

1997 wurde der Paradiesfisch auf Grund seines Verhaltens, seiner Schönheit und Anpassungsfähigkeit zum Aquarienfisch des Jahres gewählt. Der Paradiesfisch ist einer von fünf Arten, die zur Gattung der Makropoden gehören, die hauptsächlich in China und auf den Inseln Hainan und Taiwan beheimatet sind. Die Art gehört zu den ersten überhaupt, die in Aquarien gehalten wurden, nicht zuletzt ihrer Schönheit und Anspruchslosigkeit wegen. Die männlichen Tiere erreichen eine Größe bis zu 15 Zentimetern, die eher unscheinbaren Weibchen bleiben deutlich kleiner. Besonders attraktiv sind die gabelartigen Schwanzflossen, wobei die äußeren Strahlen besonders bei den älteren Männchen weit ausgezogen und besonders farbenprächtig ausfallen. Auch die blau und rot gemusterten Rücken- und Afterflossen machen die besondere Attraktivität der Makropoden aus. Den Körper der Männchen umlaufen zehn rote und blaue Querstreifen, die Farben der Weibchen sind weniger lebhaft, ihre Flossen auch kleiner.

Im Gegensatz zu Neonfischen leben Paradiesfische eher in kleinen Gruppen, in Aquarienhaltung sollte jedoch mindestens ein Paar zusammenleben können. Eine Vergesellschaftung mit mehreren Männchen macht das interessante wie imposante Balz- und Revierverhalten erlebbar, wobei keine ausgesprochenen Kämpfe der friedliebenden Art zu befürchten sind.

Jedoch legen Makropoden oftmals dominantes Verhalten an den Tag. Daher sollte ein Gesellschaftsaquarium schon eine Größe von 100 Litern und mehr haben und durch Bepflanzungen und Wurzeln über ausreichende Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten verfügen, damit andere Mitbewohner sich bei Bedarf jederzeit zurückziehen können.

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Platz 3: Der Skalar (Pterophyllum scalare)

Pterophyllum scalare
Pterophyllum scalare

Die auch als Segelflosser bezeichneten Süßwasserfische aus Südamerika (Peru, Brasilien, Guyana) gehören zur Familie der Buntbarsche (Cichlidae) und kommen in zahlreichen Farbvarianten vor. Charakteristisch und für ihre Popularität verantwortlich sind die hohen Rücken- und Afterflossen, sowie die lang ausgezogenen Bauchflossen am seitlich flachen Körper, mit denen sich der Skalar majestätisch anmutend fortbewegt. So schweben sie wie kleine Kostbarkeiten in einer Schatzkiste eher gemächlich durch das Aquarium. Ein ausgewachsener Skalar kann bis zu 15 Zentimetern von der Maulspitze bis zur Schwanzflosse sowie über 25 Zentimeter hoch werden. Als Bewohner tropischer Gefilde muss das Aquarium beheizt sein, eine Temperatur zwischen 24 und 27°C wird allgemein empfohlen. Auf Grund ihrer Größe sollte ein Aquarium bei der Haltung von bis zu zwei Exemplaren mindestens 100 Liter Fassungsvermögen aufweisen, ab drei Tieren empfiehlt sich ein 200 Liter-Becken. Es gilt die Faustregel: Die Beckenlänge sollte das Zehnfache der Körperlänge, die Beckentiefe das Vierfache, sowie der Freiwasserraum das Zweifache der Körperhöhe eines ausgewachsenen Skalars betragen.

Skalare neigen zu Einzelgängertum und sollten paarweise oder in kleinen Gruppen gehalten werden.

Als Vertreter der Familie der Buntbarsche liegt ihm aggressives Jagd- und Revierverhalten buchstäblich im Blut, weshalb Skalare vorzugsweise unter sich oder in Gemeinschaft mit anderen Buntbarschen oder größeren Fischen gehalten werden sollten. Kleinere Fische werden als potentielle Beute angesehen und gejagt. Berüchtigt ist auch ihre Vorliebe zum Zupfen und Anknabbern fremder Flossen. Können die Skalare im Becken Reviere bilden, werden sie sich bald als Paare zusammenfinden.

Für ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und als Verstecke bietet sich die Bepflanzung mit hochwüchsigen Amazonas-Pflanzen an, die am besten auf einem feinkörnigen Sandboden eingesetzt werden.

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Platz 2: Der Diskusbuntbarsch (Symphysodon aequifasciatus)

Symphysodon aequifasciatus
Symphysodon aequifasciatus

Die auch als Diskusfische bezeichnete Gattung der Süßwasserfische stammt wie die Skalare aus der Familie der Buntbarsche und ist im Amazonasstromsystem des tropischen Südamerikas heimisch. Die bis zu 20 Zentimeter groß werdenden Diskus-Barsche verdanken ihren Namen der scheibenförmigen Körperform und kommen wie ihre Artverwandten, die Skalare, in zahlreichen Farbvarianten vor. Im Gegensatz zu den Segelflossern aber sind sie eher von ruhigem, geselligen Naturell und lassen sich problemlos mit Artverwandten vergesellschaften. Mehr noch: Die ausgesprochen sozialen Fische leben in großen Gruppen in ihren natürlichen Gewässern und weisen ein sehr hochentwickeltes Sozialverhalten auf. Darüber hinaus sind sie sehr scheu und neigen dazu, sich zu verstecken, wenn sie sich nicht sicher fühlen. Diskusfische lieben weiches, leicht saures Wasser mit einem PH-Wert von 6,0 und weniger. Auf Grund ihrer Körperhöhe benötigen sie nicht nur ein großes Aquarium, das mindestens eine Länge von 120 Zentimetern aufweisen, sowie eine Höhe von 50 Zentimetern nicht unterschreiten sollte. Diskusfische schwimmen gerne in ausgeprägter Auf- und Abwärtsrichtung, weshalb die Höhe des Beckens besonders großzügig bemessen sein sollte.

Als Einrichtung empfiehlt sich gröberes Wurzelwerk und ausreichend dichter Pflanzenbewuchs als Rückzugsgebiet, sowie ein großer freier Schwimmbereich in der Beckenmitte.

Da Diskusbuntbarsche friedliebende Gesellen sind, kommt eine Vielzahl an Mitbewohnern in Betracht. Lediglich gleichfalls friedfertig und nicht ausgesprochen dominant und revierbildend sollten die zu vergesellschaftenden Fische allerdings schon sein.

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Platz 1: Der siamesische Kampffisch (Betta splendens)

Betta splendens
Betta splendens

Der aus stehenden oder sehr langsam fließenden Gewässern Südostasiens (Thailand, Kambodscha) stammende Exot erreicht eine maximale Größe von circa sieben Zentimetern und wird in der Zucht maximal circa vier Jahre alt. Der in seiner Heimat schon seit Jahrhunderten für Schau- und vor allem Wettkämpfe gezüchtete Fisch macht seinem Namen alle Ehre, wenn ein Männchen auf einen männlichen Rivalen trifft. Als stark revierbildende Spezies duldet ein Kampffisch-Männchen keinen männlichen Artgenossen in seinem Revier. Je nach Wesen und Temperament kann ein Männchen im Konfliktfall äußerst aggressiv reagieren und keinen Kampf scheuen, der im Einzelfall auch bis zum Tode eines der Kontrahenten ausgetragen wird. Daher dürfen keinesfalls zwei Männchen zusammen in einem Becken gehalten werden. Auch das Werben um die Gunst der Weibchen kann aggressiv ausfallen, weshalb für genügend Pflanzenverstecke und Rückzugsgebiete gesorgt werden sollte.

Je nach Wesen und Temperament einzelner siamesischer Kampffische bietet sich ein Becken ab einem Wasservolumen von circa 50 Litern an, für die Paarhaltung sollte das Aquarium mindestens das doppelte Volumen haben. Kampffische lieben sehr warmes, strömungsarmes Wasser ab 24 bis 30 Grad. Der zur Unterordnung der Labyrinther – das sind Fische, die normale Luft atmen können – gehörende Fisch sollte in keinem zu hohen Becken untergebracht sein, um leichter zum Atmen an die Wasseroberfläche gelangen zu können.

So aggressiv sich das Männchen männlichen Rivalen gegenüber zeigt, so friedliebend und problemlos lässt es sich mit anderen Fischen vergesellschaften. Die Mitbewohner sollten wegen potentieller Verwechslungsgefahr allerdings über keine besonders auffälligen Flossen verfügen, ebenfalls ist ein Besatz mit flossenzupfenden Arten wie etwa Barben alles andere als günstig, wenn ein besonders langflossiges Männchen gewählt wurde. Eine Haltung mit mehreren Kampffisch-Weibchen ist ebenfalls problemlos möglich.

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Bilder:

Abbildung 1: fotolia©Sergii Figurnyi (#56327844)
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