Krankheiten, Parasiten und Bakterien gehören zu den größten Schwierigkeiten im Aquarium. Fadenwürmer, d.h. Nematoden, gehören zu den parasitären Krankheiten im Zierfischbereich. Für gewöhnlich sind sie unerwünscht. Doch woran sind Fadenwürmer zu erkennen? Was sind die Symptome und wie gelingt die Behandlung im Aquarium? Das und mehr verrät dieser Artikel.
Fadenwürmer im Aquarium – Symptome erkennen, erfolgreich behandeln
Fadenwürmer existieren in einer breiten Vielfalt im Aquarium. Mehr als 10.000 Arten gelten als bekannt. Für die Süßwasseraquaristik sind vor allem zwei Arten Nematoden relevant: Capillaria und Camallanus. Die beiden Arten sind auch unter der Bezeichnung Haarwurm und Fräskopfwurm geläufig. Für das Aquarium und den darin enthaltenen Fischbestand sind solche Fadenwürmer schädlich.
Was sind Fadenwürmer? Nematoden finden sich in zahlreichen Lebensräumen wieder, so auch in der eisigen Kälte der Polarregionen, in der Erdkruste und im Wasser. Die kleinen Fadenwürmer sind farblos bis weiß und oft nur mit einem Mikroskop zu erkennen. Insbesondere im Aquarium stellen Fadenwürmer eine parasitäre Gefahr für die Fische dar.
Symptome bei Befall mit Fadenwürmern – so zeigt sich die Krankheit!
Ein Befall mit Nematoda ist oft nicht leicht zu erkennen. Die Symptome sind zu Beginn eher allgemeiner Natur. Lediglich das Zusammenspiel mehrerer Anzeichen gleichzeitig liefert konkrete Hinweise auf Fadenwürmer im Aquarium.
Die Würmer selbst befallen hauptsächlich tropische Zierfischarten. Besonders Buntbarsche, Diskusfische und Skalare zählen zu den beliebteren Wirten der Würmer. Das Tückische der Erkrankung zeigt sich in der unauffälligen Anfangszeit: Die Fische verhalten sich zu Beginn oft völlig normal und gesund. Dennoch können sie von Fadenwürmern befallen sein. Die Nematoden nisten sich als junge Larven vorrangig in den Organen des Fisches, wie beispielsweise dem Darm oder der Leber, ein. Als sichere Symptome gelten die folgenden:
- Abmagern des Fisches trotz normalem Fressverhaltens
- weißlicher, schleimiger Kot
- gelegentliches Scheuern an Gegenständen und Pflanzen
Wichtig ist hierbei, dass weißer Kot auch aufgrund der Ernährung vorkommen kann. Insbesondere weiße Mückenlarven (gefroren oder lebendig) führen unter Umständen zu einer weißen Verfärbung des Fischkots. Deshalb ist es wichtig, einige Tage den Kot im Auge zu behalten, um eine krankhafte Veränderung zweifelsfrei feststellen zu können.
Sobald die normale Ernährung fortgeführt wird, nimmt der Kot – bei gesunden Fischen – die gewohnte dunklere Farbe an. Um einen Befall mit Fadenwürmern sicher festzustellen, ist daher auf die zusätzliche Symptomatik zu achten.
Ursachen des Fadenwurms bei Fischen
Woher kommen Fadenwürmer beim Fisch? Wie gelangen die Nematoda in das heimische Aquarium? Viele Aquarianer und Fischfreunde können sich den Befall mit den Würmern nicht erklären. Ein Fadenwurm nutzt vorwiegend Zwischenwirte. Solche Zwischenwirte helfen dem Wurm dabei, in ein Aquarium zu gelangen.
Grundsätzlich sind Fadenwürmer getrenntgeschlechtliche Tiere. Im Zierfischbereich stehen vor allem bestimmte Futtersorten im Verdacht, die Larven der Fadenwürmer in sich zu tragen. Beispielsweise ist es möglich, dass Bachflohkrebse oder Hüpferlinge die Fadenwürmer mitbringen. Zusätzlich kann das Füttern von Tubifex, Daphnia sowie roten Mückenlarven der Grund für einen Befall mit Fadenwürmern sein. Oft sind rote Mückenlarven im Handel gefroren erhältlich. Doch auch hier besteht das Risiko, Fadenwürmer einzuschleppen. Denn die Eier der Würmer überleben auch den Frostzustand.
Durch das Verfüttern gelangen die Eier und Larven in die Körper der Fische, wo sie letztlich schlüpfen und wachsen. Wer absolut sicher gehen will, verzichtet im Idealfall auf die genannten Futtersorten im Zierfischbecken. Dadurch lässt sich die Gefahr deutlich reduzieren.
Fadenwürmer erkennen – Verlauf der Zierfischkrankheit
Befallene Zierfische lassen sich nicht auf Anhieb erkennen. Da sich Fadenwürmer zu Beginn der Erkrankung im Körper der Fische aufhalten, dauert es eine gewisse Zeit, ehe die Symptome deutlich werden. Das erste Anzeichenstellt der weiß verfärbte, schleimig wirkende Kot dar. Sobald dieser trotz normaler Fütterung sein Aussehen beibehält, ist bereits erhöhte Achtsamkeit angebracht.
Im Idealfall erfolgt zu diesem frühen Zeitpunkt bereits die erste Behandlung, um die Fadenwürmer einzudämmen. Bleibt die erste Behandlung aus, können sich die Fadenwürmer ungehindert im Fischkörper ausbreiten. Sie wachsen und vermehren sich fortlaufend.
Der Fisch zeigt im weiteren Verlauf Anzeichen von Stress und Krankheit: Er scheuert sich gelegentlich an Gegenständen, um sich von den Fadenwürmern zu befreien. Dies bleibt jedoch erfolglos, weil sich die Würmer unter der Haut und in den Gedärmen befinden. Trotz normaler Fütterung magert der Fisch nach und nach ab.
Die Nematoden führen weiterhin zu Infektionen und Entzündungen, da sie das Abwehrsystem des Fischesübermäßig beanspruchen. Der Fisch leidet anfangs unter erhöhtem Stress, was die Immunabwehr beeinträchtigt. Die Haut des Fisches bekommt durch die Fadenwürmer Rötungen als Zeichen der Infizierung. Zudem bricht die Haut stellenweise auf, da sich die Fadenwürmer innerhalb des Körpers fortbewegen.
Dieser fortgeschrittene Befall führt häufig zu weiteren Erkrankungen. Flagellaten und die Lochkrankheitmachen dem Tier zusätzlich zu schaffen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist eine Heilung des befallenen Fischesnormalerweise unmöglich. Die herkömmlichen Medikamente zeigen in diesem späten Stadium entweder keine Wirkung oder die Nematoden sind resistent gegenüber dem Wirkstoff.
Behandlung von Fadenwürmern
Um Fadenwürmer aus dem Aquarium zu verbannen, ist vor allem eines vonnöten: schnelles und frühzeitiges Handeln. Je eher ein Befall mit Nematoden erkannt wird, umso größer sind die Heilungschancen der betroffenen Fische. Deshalb gilt in jedem Fall: Sobald sich weißer, schleimiger Kot zeigt und die Ernährung nicht die Ursache dafür ist, lohnt sich der Einsatz entsprechender Wurmmittel für Fische.
Auf dem Markt sind diverse gute Medikamente erhältlich, die bei Fadenwürmern helfen. Dazu zählen für gewöhnlich Mittel, wie z. B. Panacur, Niclosamid, Praziquantel und Levamisol. Die letzen beiden erhalten Aquarianer hauptsächlich beim Tierarzt oder in Apotheken. Jedes dieser Mittel ist als Medikament im Zierfischbereich zugelassen und gut zu dosieren. Die Risiken für die Fische sind verhältnismäßig gering, sodass sich der Einsatz im frühen Stadium des Befalls lohnt.
Manche Fischhalter behandeln Fadenwürmer noch mit Trichlorphon. Dieses Mittel ist heutzutage nicht mehr standardgemäß und nur noch selten erhältlich. Das Medikament ist in erster Linie giftig und gefährlich für Fische. Daher lohnt sich der Einsatz kaum. Kommt Trichlorphon dennoch als Medikament infrage, ist die Behandlung ausschließlich für erfahrene Aquarianer denkbar. Im schlimmsten Fall (z. B. bei falscher Dosierung und Anwendung) sterben die Fische aufgrund der Behandlung mit Trichlorphon. Für die Behandlung von Nematoden im Aquarium sind deshalb andere Mittel empfehlenswerter.
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