Weißpünktchenkrankheit

Die Weißpünktchenkrankheit tritt bei Süßwasserfischen auf und wird durch Parasiten ausgelöst. Andere Namen sind Grießkörnchenkrankheit, Pünktchenkrankheit oder Ichthyophthiriose. Die Krankheit ist weit verbreitet und betrifft hauptsächlich Zierfische. Bei richtiger Behandlung lässt sie sich rasch aus dem Aquarium vertreiben.

Symptome der Weißpünktchenkrankheit

Ichthyo
© Stefan Diaz Torres

Das deutlichste Symptom der Grießkörnchenkrankheit sind die weißen Knötchen an Kiemen, Flossen und Körper des Fisches. Am Anfang haben die Punkte die Größe eines Stecknadelkopfes. Mit der Zeit breiten sie sich über den Fischkörper aus. Sie können so dicht beieinanderstehen, dass grauweiße Flächen entstehen. Das Verhalten des betroffenen Fisches ist auffällig. Er scheuert sich ständig an Pflanzen oder Steinen. Wenn die Flossen befallen sind, entfaltet er sie nicht, sondern hält diese dicht an seinem Körper. Das Tier wird zunehmend apathisch, zieht sich zurück, frisst wenig und magert ab. Es atmet schwerfällig, weil der Parasit an seinen Kiemen die Aufnahme von Sauerstoff aus dem Wasser erschwert. Im Aquarium sieht man es deshalb beim Filter oder an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen.

Ursachen der Krankheit

Auslöser der Weißpunktkrankheit ist das Wimpertierchen Ichthyophthirius multifiliis. Dieses ist ein mit Wimpern bedeckter, etwa ein Millimeter großer Einzeller, der als besonders gefährlicher Parasit der Süßwasserfische gilt. Er lebt in ihrer Oberhaut oder in ihren Kiemen. Das Wimpertierchen ernährt sich für ungefähr eine Woche vom Gewebe des Fisches. In dieser Zeit wird es rasch größer. Ist es ausgewachsen, verlässt es den Zierfisch, wodurch es seine Haut verletzt. Außerhalb des Tieres vermehrt es sich durch Zellteilung, um anschließend einen neuen Wirt zu befallen. Dies muss innerhalb von 70 Stunden geschehen, sonst stirbt der Einzeller ab.

Betroffen sind in erster Linie Aquarienfische, da diese mehr Kontakt zu anderen Tieren haben und stärker unter Stress stehen. Ein gestresster Fisch ist anfälliger für die Weißpünktchenkrankheit. Von Stress wird gesprochen, wenn das Tier sich unwohl fühlt. Eine schlechte Wasserqualität, eine unkorrekte Wassertemperatur, falsche Nahrung, der Transport, eine laute Umgebung und zu viele oder neue Aquarienbewohner belasten die Zierfische. Ihr Immunsystem kann den Erreger schlechter abwehren. Dieser gelangt über neue Tiere oder Pflanzen ins Aquarium und ist in geringer Anzahl praktisch überall zu finden, wo Fische gehalten werden. Seine Anwesenheit wird erst zum Problem, wenn die genannten Stressoren den Fisch dauerhaft beeinträchtigen.

Verlauf der Ichthyophthiriose

Die Symptome der Weißpünktchenkrankheit verschlimmern sich rasch. Die Punkte befallen weitere Flächen des Tieres. Die Atemnot nimmt zu und die Fresslust ab. Das Immunsystem des Fisches wird stark geschwächt und er hat ungenügend Abwehrkräfte. Dies erleichtert anderen Wimpertierchen das Eindringen. Der Fisch wird anfällig für weitere Parasiten und Infektionskrankheiten. Die befallenen Stellen können sich entzünden. Eine unbehandelte Grießkörnchenkrankheit führt meist zum Tod. Hat sich der Erreger auf den Kiemen ausgebreitet, erstickt das Tier. Überlebt ein Fisch den Befall, baut sein Körper eine Abwehr gegen den Erreger auf. Er wird immun, kann den Parasiten aber auf andere Tiere übertragen.
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Behandlung der Weißpünktchenkrankheit

Eine unmittelbare Bekämpfung des Parasiten in der Haut des Fisches ist nicht möglich. Das Wimpertierchen muss in seiner freischwimmenden Phase angegangen werden. Man sollte nach dem Entdecken der ersten Pünktchen mit der Behandlung beginnen. Dadurch wird verhindert, dass sich der Erreger weiter ausbreitet. Verschiedene Methoden tragen zur Ausrottung der Parasiten bei:

Medikamentöse Therapie

Das Medikament Malachitgrün wird ins Wasser gegeben, wo es den Erreger abtötet. Es sollte für Zier- und nicht für Speisefische verwendet werden. Isst der Mensch einen mit Malachitgrün behandelten Fisch, kann das eine krebserregende Wirkung auf ihn haben. Als Alternative empfehlen sich Formalin oder Kaliumpermanganat zur Ausrottung des Parasiten.

Behandlung mit Salz

Nicht alle Fische vertragen zusätzliches Salz im Wasser. Wenn es den Fischen bekommt, kann ein Teelöffel Salz auf vier Liter Beckenwasser dosiert werden. Das Salz reizt die Fischhaut. Diese bildet mehr Schleim und schwemmt den Erreger aus, bevor er ausgewachsen ist. Ist die Behandlung beendet, muss der Salzgehalt wieder gesenkt werden. Auf Dauer schadet das Salz der Fischschleimhaut. Der Vorteil der Salzbehandlung liegt darin, dass das Salz im Wasser erhalten bleibt und nicht nachgegeben werden muss.

Erhöhung der Temperatur

Wird die Temperatur im Aquarium erhöht, beschleunigt sich der Fortpflanzungszyklus des Parasiten. Dieser verlässt den Fisch schneller und kann rasch abgetötet werden. Die Wärme sollte langsam erhöht werden. Ein Grad pro Stunde ist sinnvoll. Mit 30 Grad ist eine optimale Wassertemperatur erreicht. Falls der befallene Fisch und die anderen Tiere im Aquarium mehr vertragen, kann weiter erhöht werden. Eine gute Belüftung ist notwendig, damit das Wasser genügend Sauerstoff enthält. Wird die Temperatur später gesenkt, sollte dies langsamer geschehen als ihre Steigerung. Ein Nachteil der Temperaturerhöhung besteht darin, dass sich die Wimpertierchen vermehren können, bevor die Behandlung mit Medikamenten oder Salz wirkt.

Umsetzen des Fisches

Der befallene Fisch kann alle paar Stunden in ein neues Aquarium umgesiedelt werden. Dieses muss gut ausgespült und neu aufgefüllt sein. Dadurch vermindert sich der Parasitenbestand. Nach einer Woche sollte eine Besserung auftreten. Pflanzen, Steine, Sand und Kies müssen entfernt oder ausgewechselt werden. Auf diesen vermehrt sich das Wimpertierchen.

Um einer Weißpunktkrankheit vorzubeugen, sollten Pflanzen aus Aquarien ohne Fischbestand gekauft werden. Netze und Reinigungsgeräte muss man gut trocknen und öfter auswechseln. Das Wasser sollte häufig ausgetauscht werden. Neue Fische dürfen während und drei Wochen nach der Behandlung nicht angesiedelt werden. Am besten hält man Neuzugänge 20 Tage isoliert, damit man sofort auf einen möglichen Befall reagieren kann. Dies hilft, das Risiko einer Verbreitung des Parasiten zu senken.

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